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360 Grad Feedback – Teil 2: Umfangreich informieren
Im Vorfeld eines Feedbacks müssen alle Beteiligten (ggf. auch Mitarbeitervertretung) umfangreich zum 360 Grad Feedback informiert werden. Zunächst steht das Ziel des Vorhabens im Fokus, also, was soll mit dem 360 Grad Feedback überhaupt erreicht werden. Geht es beispielsweise darum, einen weiteren Bestandteil für die Zielvereinbarung zu definieren oder darum, die klassische Personalentwicklung anhand der gesammelten Erkenntnisse individueller und objektiver zu gestalten? Aktuell kann man den Trend erkennen, dass Unternehmen das „Vorleben und Leben“ von Unternehmens-Leitlinien besonders fördern. Erwünschte Verhaltensweisen wie z.B. Teamwork oder Initiative werden explizit in die individuelle Zielvereinbarung aufgenommen und werden Teil der variablen Vergütung oder als Baustein für eine Laufbahnentscheidung verankert.
Um bei einer 360 Grad Befragung das Engagement aller teilnehmenden Personen sicherzustellen, sollte allen Beteiligten (Feedbacknehmende und -gebende) ausführlich erläutert werden, was das genaue Ziel der Maßnahme ist. Geschieht dies ungenügend oder ist es zu wenig konkret formuliert, wird den Beteiligten nicht klar, warum sie sich überhaupt einbringen sollen.
Typische Ziele:
- Personalentwicklung (Potenzialanalysen/Talentmanagement/Führungskräftereflexion)
- Unterstützung der Führungsleistung (besser geht immer)
- Unzufriedenheit mit dem Führungsverhalten (z. B. MA Befragung)
- Teil der Leistungsbeurteilung von Führungskräften (Zielvereinbarung, Laufbahnentscheidung)
- ...
Weitere wichtige Aspekte im Bereich der Informationsvermittlung sind inhaltlicher und organisatorischer Natur. Die beteiligten Personen müssen wissen, welche Art von Fragen im Fragebogen gestellt werden und wie ein Ergebnisbericht aussieht. Besonders wichtig sind in dieser Phase auch die bereits angesprochenen Themen Datenschutz und -sicherheit sowie die Wahrung der Anonymität. Ideal ist es, wenn alle Beteiligten die zum Teil umfangreichen Informationen noch einmal nachlesen können, sei es im Intranet oder durch eine Begleitbroschüre. Nennen Sie nach Möglichkeit Kontaktpersonen, bei denen weitere Informationen eingeholt werden können.
Inhaltliche Rahmenbedingungen:
- Wer darf/soll/muss Feedback geben?
- Beispielhafte Kompetenzen und Fragen nennen sowie erläutern
- Wer sieht die einzelnen Antworten?
- ...
Organisatorische Rahmenbedingungen
- Wie wird Feedback gegeben (Online-Fragebogen, Zugang, Fristen)
- Datenschutz und Sicherheitsaspekte
- Ansprechpartner bei Fragen
- ...
Wenn von Anfang an alle Beteiligten (Feedbacknehmende und -gebende) umfassend informiert werden, wird die Motivation zur Teilnahme gesteigert. Unsicherheiten, die sich in Bezug auf den Gesamtprozess ergeben könnten, werden so vermieden.
Im nächsten Teil befassen wir uns mit der Konzeption des Fragebogens.
Bei Fragen oder Anregungen, nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf!